Meine heutige persönliche Filmkritik:

Cloud Atlas
(2012)

Ich fasse mich kurz - im Gegensatz zum Film. Stimmungsvoll, atmosphärisch, bildgewaltig, ohne aufdringlich zu sein. Tolle Ausstattung mit jeweiligem Zeitcolorit. Maske spielt definitiv auf einem Niveau VOR der ersten Sahne, also sozusagen nullte Sahne! Ich glaube keinem der sagt, er hätte alle Darsteller in allen Rollen sofort erkannt. Die Sprünge durch die Zeiten wirken fast zufällig und beliebig, stellenweise mitten im Dialog, was ich jedoch keineswegs negativ empfinde, sondern im Schnitt mit subtiler oder deutlicher Einstellungsverkettung äußerst geschmackvoll montiert. Insgesamt empfinde ich den Film als echtes Epos. Wikipedia definiert das konkret als 'weitläufige oder ausschweifende Erzählung', und das trifft auf den Film haargenau zu. Überwiegend im positiven Sinn, stellenweise auch im negativen, wenn zum Beispiel noch eine und noch eine und noch eine von den Wachowski-typischen Philosophie-Bomben-Sequenzen mit stetig anschwellendem Orchester ansetzt. Mein persönliches größtes Ärgernis ist glücklicherweise ein kleines - leider ausgerechnet der letzte Satz im Film. Es ist mir nicht nachvollziehbar, einen sprachlich solch anspruchsvollen Film mit einem derartigen Kalauer enden zu lassen.

 

Anekdote am Rand: Hinter mir saßen offenbar Liebhaber der anspruchsvollen Kinokultur: Zur Pause Aussagen wie 'Alter was das jetzt? Verarschen? Alter what the fuck! Son Käse! Ja der Film is au Käse!' Was nur noch getoppt wurde durch die Hoffnung, im Nachspann mögen hoffentlich 'witzige Take Offs' laufen.

Sascha Loffl - Filmemacher

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