Meine heutige persönliche Filmkritik:

Jurassic Park
(1993)

Dutzende Male gesehen, und immer noch phantastisch. Neben Jäger des verlorenen Schatzes ein weiterer Spielberg, von dem ich fast nur im Superlativ schwärmen kann. Auch dieses Werk ist in seiner Gesamtheit auf irgendeine wundersame, nicht immer konkret benennbare Weise besonders: Tolle, unaufdringliche Kameraführung, die schön inszenierte Bilder einfängt; einen beziehungsweise gleich mehrere grandiose Spannungsbögen, die immer wieder Überraschungen bieten (und zwar nicht die klassischen Schock-Effekte, wenn plötzlich der Dino um die Ecke springt. Wobei es diese natürlich auch gibt und ich sie sehr gelungen finde); tolles Set Design (die Gestaltung des Parks); sogar die Farbpalette empfinde ich, obwohl es ja nicht an außerirdischen Orten spielt oder extra-stylische Kostüme enthält, irgendwie wiedererkennbar Jurassic Park-typisch. Außerdem enthält der Film für mich einen von John Williams‘ besten Scores.

 

Es ist erstaunlich, wie ruhig der Film die Action-Handlung erzählt (bezüglich Kamera & Schnitt): Ohne jeglichen Bombast, wozu auch der gekonnte Musikeinsatz beiträgt: So gibt es als die Wissenschaftler die Dinosaurier zum ersten Mal sehen, keine pompöse Fanfare, sondern im Gegenteil nimmt sich die Musik gerade dann schlagartig nochmal deutlich zurück. Auch die damals bahnbrechenden und nach wie vor ordentlichen Effekte geraten nicht unnötig in den Vordergrund, was dem Film gut tut und den Schwerpunkt auf dem menschlichen Drama der Handlung belässt. Und das kann sich sehen lassen: Die Charaktere sind bis in die Nebenrollen interessant entwickelt und toll besetzt (der Verräter, Samuel L. Jackson, ...), und es macht großen Spaß, zum Beispiel Richard Attenborough beim Spielen zu beobachten. Im englischen Original sticht eine tolle Betonung hervor, besonders wenn der Charakter ins Zweifeln kommt bei der Unterhaltung mit Laura Dern beim Eis essen. Oder die wunderbare Mimik, wenn er am Telefon die Schüsse aus dem Kontrollraum hört. Aber ganz besonders sind meiner Ansicht nach die beiden Jüngsten: Lex und Timmy. Was Ariana Richards und Joseph Mazzello da mit 14 und 10 Jahren abgeliefert haben, ist für mich eine der besten Leistungen von Kinderdarstellern, die ich kenne. Die Angst kommt dermaßen gut rüber, ohne in Kreisch-Orgien auszuarten. Gerade die Mimik bewundere ich sehr, zum Beispiel als Lex mit dem Wackelpudding in der Hand erstarrt.

 

Mein Lieblingszitat: '…und es besteht kein Zweifel, dass unsere Attraktionen [die Dinos im Park] absolut faszinierend sind für Kinder'. Dr. Grant: 'Was meinen Sie damit?' Seine Frau: 'Kleine Exemplare von Erwachsenen, Schatz.'

Sascha Loffl - Filmemacher

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