Meine heutige persönliche Filmkritik:

Skyline
(2010)

Habe ich mir aus fachlichem Interesse angeschaut. Denn es handelt sich um einen Film von zwei Brüdern, die im VFX-Bereich arbeiten und diesen Film ohne Hilfe eines großen Studios realisiert haben. Die Dreharbeiten kosteten ca. 500.000 $, und dann wurden rund 10 Mio. (!) $ in die Postproduktion gesteckt. Ein äußerst beeindruckendes Verhältnis – und auch der Film an sich ist optisch durchaus beeindruckend. In bestimmten Sachen und Details sieht man schon deutlich den Unterschied zu einer absoluten A-Produktion, aber wirklich nur stellenweise. Ich behaupte, die Effekte können sich weitgehend mit 'großen' Produktion messen. Ich ziehe respektvoll meinen Hut!

 

Die Handlung ist banal und ohne Schlenker, führt aber zielgerichtet und kurzweilig durch die Zeit, und das kann bei einem Action-/Abenteuerfilm ja ausreichend sein. In einem Satz: Nach einer Party in einem Penthouse wacht ein Grüppchen Leute auf und Außerirdische saugen mit einem gleisenden Hypnoselicht die Menschheit ein, um ihre Hirne zu verspeisen. Klingt eklig, aber das Hirn kommt im Film eigentlich gar nicht vor und wenn doch dann zurückhaltend und optisch ansprechend. Denn darum geht auch erst mal gar nicht, sondern zu 90% um abenteuerliches verstecken, flüchten, verbarrikadieren, überleben. Und das ist durchaus spannend inszeniert und bietet hier und da auch innovative Ideen. Das Design der Raumschiffe, 'Monster' und Tentakelmaschinen sind gelungen, wenn auch weitgehend nicht neu. Überhand genommen hat für mich der eingestreute Einsatz von Zeitlupe (ja, sogar ein dumpfes 'Neeeeiiiiiin!' war dabei) und die harten Streifen der Lens Flares – und davon gab es eine Menge! Das hat dem Ganzen stellenweise dann doch einen etwas billigen Touch gegeben, weil ja gerade knallige Lens Flares ein beliebtes Mittel sind, um jedes Home Video aufzupimpen. Die Musik war passend und routiniert.

 

Ich muss gestehen, was mir richtig gut gefallen hat, war der Schluss: Ich will nicht zu viel verraten, aber für einen gekonnt künstlich gestreckten Moment ist man ständig hin- und hergerissen zwischen 'Wird es ein Happy End?‘ und 'Das geht böse aus!' und 'Hä???'. Dazu epische Bilder und ebensolche Musik. Und wenn man dann meint, es wäre zu Ende, dann kommt noch ein kurzer Nachtrag, der wahrscheinlich äußerst polarisiert. Nur so als Tipp: Hier kommt dann was mit den Hirnen. 

 

Fazit: Ein beeindruckend großes B-Movie trotz banaler Handlung, das optisch weitgehend überzeugen kann, insgesamt aber nicht in die A-Riege vorstößt. Aber: Ws war ein Wilhem Scream dabei, und den haben ja nun wirklich nur die ganz großen.

Sascha Loffl - Filmemacher

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