Ich bin wirklich traurig. Star Trek in seiner herkömmlichen Philosophie und Aura hat aufgehört zu existieren. Es ist nun eingereiht in das zeitgemäße Gemenge bunter SciFi-Action-Big-Budget-Krawalle, die leicht verdau- und ausscheidbare Popcorn-Knabber-Begleitung auf technisch höchstem Niveau bieten, aber ansonsten identitätslos und austauschbar dahinplätschern. Was so weh tut, ist ja nicht, dass mir dieser eine oder auch ein anderer der Reihe nicht gefällt – das gibts in den besten (Film-)Serien – es ist die zur Wahrhaftigkeit gefestigte Befürchtung, dass all das, was Star Trek über Jahrzehnte geprägt hat, all das formale oder auch diffus definierbare, aber deutlich 'spürbare', all die Erlebnisse und alles, was man damit verbindet – dass diese Empfindung verloren ist. Dabei geht es mir nicht um eine Ablehnung von 'mit der Zeit gehen' bzw. alten Kamellen hinterhertrauern – eine Veränderung oder maßvolle Öffnung in andere Richtungen oder Genre birgt durchaus das Potential für eine Aufwertung bzw. Verbesserung (und Star Trek hat solche Entwicklungen in der Vergangenheit schon mehr als einmal erfolgreich vollzogen, während es sich trotzdem treu blieb!) – sondern um die Essenz einer Sache, die die Sache an sich definiert. Wie auch beim Bond-Reboot stellt sich mir die Frage: Wann ist der Zeitpunkt erreicht, ab dem eine solche Sache derart verändert/rebooted/aufgepimpt/zeitgemäß umgestaltet ist, dass ihre Essenz verloren geht? Dass sie also praktisch zu etwas Anderem wird, nicht mehr zugehörig.

Wie eingangs gesagt: Ein zeitgemäßer SciFi-Blockbuster? Definitiv! Star Trek modernisiert? Mitnichten! In solchen Momenten verfluche ich auch ein wenig meine Leidenschaft und Empfindsamkeit für (Film-) Geschichten, denn das knickt mich wirklich. So muss es sich anfühlen, wenn Mario Barth ein Reboot von Loriot-Sketchen in Angriff nimmt…